1. |
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taschenlampen brennen in den augen, der weg scheint hier versperrt.
also 10 meter zurück, querfeldein das glück gesucht,
matsch beschwert die schuhe, doch schon zu weit um umzudrehen.
ich seh die hand vor augen kaum, erst recht nicht was noch folgt.
topfschlagen ohne „warm“ und „kalt“ und keinen löffel in der hand.
ab hier geht’s nicht mehr weiter. die nassen füße machens hart,
wie die angst nur fehl am platz zu sein, wie stiefel auf dem barfußpfad
18 jahre karten schreiben für die reise die hier zählt,
macht aber alles keinen sinn, wenn dir dann doch der kompass fehlt.
wer will denn schon wie henry sein?
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2. |
Melmac
02:28
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das sind mehr als nur 4 wände, das ist mehr als nur ein haus.
wir sind mehr als nur zwei körper, die sich umeinander drehen.
da ist liebe in den ecken, da ist liebe in der wand.
und wir beide drehen uns weiter unter deiner starken hand.
denn keiner kommt hier raus.
und wir beide drehen uns weiter und keiner kommt hier raus.
und unter steter drehung bauen wir unser haus.
und ich falle in die ecken und ich versteck mich in der wand
und wenn ich nicht mehr weiter weiß, nimmst du mich bei der hand.
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3. |
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i recently dreamt of you with a face to fall in love with and a voice to make me smile.
but i fell asleep sinking in a gap cut in the earth to bury me tonight.
people watch the same graves for a hundred thousand years
waiting for someone to tell them why everyone is here.
i awake in a coffin, turn around just to notice your abscence
and the empty spot is filled with blackened wood.
first I'm lifted, then they nail that coffin shut.
and when the shiver starts, i'm released to rest in the mud.
wir tragen mehr als nur einen traum zu grabe.
wir graben nach dem sinn und nach dem grund.
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4. |
Elke Heidenreich
02:44
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hände fahren langsam über das gesicht, durch die haare, lider bleiben zu,
der kopf knallt auf den tisch und aus dem holz brechen große splitter.
schweiß tropft von der nase, ein kleiner wasserfall aus den müden augen.
die löcher hinterm kopf wachsen immer wieder zu und brechen immer wieder auf.
ein paar strähnen reichen bis zum mund, nach dem fressen kommt der schlaf.
immer wieder knickt der nacken ein, die stirn stürzt sich nach vorn und zerschellt an der platte.
falten werden größer, genauso wie der hals, furchen ziehen sich tiefer und die beine schlafen ein.
auf unbequemen sitzen fühlst du dich zu hause, machst du es dir bequem.
heute schläfst du ewig, heute weckt dich keiner auf.
heute ist für immer.
heute abend lese ich kein buch, heute schau ich hin.
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5. |
What's up, Werner Frank?
04:01
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nichts ist mehr wie früher, denn früher war alles besser.
„gib dir keine mühe“, sag ich zu mir selbst, „und probier was anderes aus.“
ich war mal groß und ich war mal stark, wie die zeit vergeht.
komm wir finden's raus, wenn wir mit ihr gehen.
alles was mir jetzt noch bleibt ist die asche und ein kater
und falls du glaubst das wär mir nicht genug, hast du dich geschnitten.
es ist einfach so als wärst du auf der flucht zu deinem gott nach frankreich
und ich bleib zurück, verbau mir jede chance. nein danke, ich bin bereits verliebt.
vielleicht nächstes jahr, wer weiß?
ich weiß es nicht
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6. |
Aurora Borealis
03:05
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es ist doch so, man freut sich auf den längsten tag im jahr
und ist dann nicht mal traurig, wenn es dämmert.
das licht geht aus im lager und der himmel leuchtet gelb.
was hast du denn erwartet, was den himmel so erhellt?
ich will schnee. und ich will frühling, zugleich.
du stehst mit beiden beinen in den zeichen deiner zeit und hast noch keine ahnung,
wer dich hieraus mal befreit.
es geht vorran. immer schneller als der nächste schnee.
es geht vorran. es taut und ich trau mich kaum.
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7. |
Lakpa und seine Brüder
03:26
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"das ist ganz ne andere welt", sagt lakpa und schmeißt sich auf den boden, zeigt auf eine stadt hinter dem berg.
"so drei wie wir gehen da doch unter, von uns haben die genug. billiges vieh und arme leute und so."
"doch hier sind wir nicht glücklich", weiß yuam, der jüngste der drei brüder.
"und hier will ich nicht sterben, denn hier bin ich schon geboren. irgendwo anders, nur nicht hier."
du hast eine familie und du hast auch deinen stolz, nur deine heimat liegt noch fern von hier.
und weitergehen fällt so schwer. du musst immer nur weitergehen.
"20 yen sind viel zu wenig, das ist die mühe doch nicht wert. ich geb auf halbem wege auf."
"doch dieses geld ist mehr als nichts, das ist unser schlechter start. er ist schlecht, doch er ist uns."
und kadir steht wie immer zwischen den stühlen, zwischen groß und klein.
doch er hat sich schon entschieden, dass er immer weiter will und seine brüder stimmen ein.
hier wollen wir nicht sterben, denn hier sind wir schon geboren. irgendwo anders, nur nicht hier.
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Maîtresse Mainz, Germany
seit dezember 2009 jede woche in nem kleinen keller. seit 2010 auf deutschen autobahnen unterwegs. im november 2011 ist schluss.
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